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Dreifaches „Hipp, hipp hurra“ für den Rotary Club Wurzen

Linie Rowers
Rudern Rudern
Linie Rowers

Gemeinschaft überreicht der Rudervereinigung „Schwarz-Gelb“ eine Spende von 8500 Euro für die Nachwuchsarbeit


Gemeinschaftsfoto mit dem Sponsor: 8500 Euro erhielt die Wurzener Rudervereinigung Schwarz-Gelb vom Rotary Club Wurzen für die Nachwuchsarbeit. Wurzen/Bennewitz. Für Professor Johannes Ditges war es der letzte offizielle Akt seiner Amtszeit und wohl auch der schönste. Denn der Präsident des Rotary Clubs (RC) Wurzen übergab im Beisein weiterer Mitglieder der Wurzener Rudervereinigung Schwarz-Gelb Wurzen einen Scheck über 8500 Euro für den Kauf eines Jugend-Einers. Der Termin im Bootshaus Schmölen kam allerdings nicht von ungefähr zustande. Schließlich kennen und schätzen sich beide Gemeinschaften seit vielen Jahren.
„Vor allem begeistert uns die Nachwuchsarbeit des Vereins, weshalb wir gern unsere bisherige Spendentätigkeit fortsetzen wollen“, betonte Ditges. Dass es diesmal 8500 Euro wurden, verdanken die Rotarier gleich mehreren Mitwirkenden. So flossen 4500 Euro aus dem Rotary Distrikt Budget und weitere 2500 Euro über die sogenannten Governor Grant-Mittel. Ferner steuerte der RC Delitzsch- Bad Düben 650 Euro bei, und die Wurzener griffen mit 850 Euro tief in die eigene Kasse. „Obwohl wir ursprünglich einen höheren Betrag beantragt hatten, sind wir froh, dass uns die Gelder vom Distrikt bewilligt wurden“, fügte der 70-jährige Wirtschaftsprüfer und Steuerberater aus Machern an.
Die Freude angesichts der hohen Summe hätte für Ruderchefin Simone Dögnitz und Vereinsvize Harald Dögnitz an diesem Abend nicht größer sein können. „Ihr habt nicht das erste Mal an uns gedacht, wenn es darum geht, Hilfsgelder zu organisieren“, sagte Harald Dögnitz, während seine Frau Simone als Dankeschön dem scheidenden Rotary- Präsidenten Ditges und seinem Nachfolger Jürgen Meusel einen Blumenstrauß überreichte.
Der Deubener Schmiedemeister nutzte zugleich die Gelegenheit, einen kurzen Abriss des Vorjahres zu geben. Positiv hob er dabei hervor, dass es trotz der massiven Einschränkungen während der Corona- Pandemie zu keinem Mitgliederschwund gekommen sei. Alle hielten der Rudervereinigung die Treue. Da jedoch der Wettkampfbetrieb brach lag und weder regional noch bundesweit Regatten stattfanden, Von Kai-Uwe Brandt blieb beim Landesruderverband (LRV) Sachsen Geld übrig, welches für den Kauf von Ruderergometern verwendet wurde. Jeder Club erhielt aus der unverhofften LRV-Sparbüchse ein Trainingsgerät.
Lobende Worte fand Dögnitz überdies für das Jungtalent des Vereins, Paul Dohrmann, der aktuell am Stützpunkt in Dortmund trainiert. Immerhin habe er durch seinen sportlichen Fleiß den Sprung in das U 23-Nationalteam geschafft. „Bei der Europameisterschaft im September 2020 auf der Duisburger Rennstrecke holte er mit seinen Teamkameraden im deutschen Vierer die Goldmedaille. Für seine weitere Karriere wünschen wir Paul viel Erfolg.“
Zuletzt sprach der Vereinsvize noch die „ewig dauernde Geschichte des Bootshallen-Neubaus“ an. Sieben Jahre Kampf mit Behörden und Widerständlern hätten viele graue Haare beschert und Nerven gekostet. „Aber nun ist endlich Licht am Tunnelende zu sehen!“ Die Rudervereinigung hält nämlich die Baugenehmigung in den Händen, und die Stadt Wurzen sagte die 50 Prozent der Investitionskosten zu. Für die andere Hälfte sei ein Förderantrag an die Sächsische Aufbaubank gestellt, so Dögnitz. „Stand bis heute: noch offen! Aber ein Spionagevögelchen zwitscherte mir schon, dass es positiv aussieht.“
Im Nachgang der Spendenübergabe absolvierten die Rotarier im Bootshaus ihr alljährliches Treffen, um ihren alten Präsidenten zu verabschieden und den neuen zu begrüßen. „Die Legislatur dauert bei uns stets nur ein Jahr“, so Ditges. Bis zum 1. Juli 2022 führt nunmehr der Wurzener Rechtsanwalt Jürgen Meusel (68) die Amtsgeschäfte des Rotary Clubs Wurzen, dem momentan 28 Personen angehören.
Die Gründung am 23. November 1993 resultierte übrigens aus einer Notlage des damaligen Kreises Wurzen heraus und stand in enger Partnerschaft zum RC Bad Kissingen. Dessen Mitglied, Unternehmer Peter Heil, suchte nach der Wiedervereinigung einen Niederlassungsstandort für seine Firma im Umfeld von Leipzig. Wurzens Landrat Werner Hubrich vermittelte. Dabei sprach er unter anderem den Totalausfall des letzten Krankenwagens der Region an. Heil überlegte nicht lange, organisierte Sponsoren und kaufte mit dem Geld ein gebrauchtes DRK-Fahrzeug.
Jene Episode hielt der RC Bad Kissingen in seiner Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum fest. Darin heißt es:„Diese und weitere dringend benötigte Unterstützung führten zu einer vertrauensvollen Verbindung und gipfelten in dem Angebot zur Co-Patenschaft mit dem RC Leipzig bei der Gründung des RC Wurzen am 23. November 1993.“

Aus der Leipziger Volkszeitung/Muldentalzeitung vom 6. Juli 2021