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Abrudern auf der Mulde
Wassersportler lassen Saison mit negativer Bilanz ausklingen
Wurzen/Schmölen. "Am besten abhaken", fasste Vereinschefin Simone Dögnitz die vergangene Saison der Wurzener Rudervereinigung Schwarz-Gelb" zusammen. Nur zum traditionellen Abrudern ist die Stimmung etwas aufgeheitert gewesen, dank der strahlenden Herbstsonne.
Das Jahr habe schon schlecht begonnen. Ein langer Winter machte ein zeitiges Training unmöglich. Die Folge: "Unsere Sportler waren zu den ersten Wettkämpfen einfach noch nicht fit", stellte Dögnitz fest. Kondition hatte nur Petrus, denn der hatte mit seinen Wetterkapriolen auch in den folgenden Wochen einem normalen Trainingsablauf das Wasser abgegraben. Um so heftiger schickte er die Flut im Juni. Zwar hat nur ein halber Meter an der Marke von 2002 gefehlt, die beiden Vereinshäuser in Wurzen und Schmölen sind trotzdem wieder abgesoffen. "Was zu retten war, ist gerettet worden, zum Teil im lebensgefährlichen Einsatz von einigen unserer Mitglieder", betonte die Vereinschefin voller Hochachtung und Dankbarkeit.
Mit der Bilanz ist der Verein vom Dauerregen der Wochen zuvor in die Traufe gekommen. 42000 Euro Schaden an beweglichem Material, respektive Boote und Sportgeräte sowie Werkzeug und Einrichtungsgegenstände. Und eine Erkenntnis. "Es hat sich gezeigt, zwei Objekte sind zu viel für unseren kleinen Verein", so Dögnitz. Man müsse sich mehr auf das konzentrieren, was eigentlich beschlossene Sache ist - die Sanierung des Bootshauses in Schmölen. Was den Vereinsverlust angeht, habe der Vorstand schnell reagiert und Fördermittelanträge formuliert. Für die Wassersportler habe derweil mit dem Aufräumen nach der Flut das etwas andere Training begonnen. "Schlamm schippen, Boote schruppen und so weiter - das war eine gute Erwärmung", meinte Moritz Scheibe etwas verschmitzt. Dann legte er sich mit Tobias Wendler in die Riemen, als wollten die beiden Youngster beim Abrudern die gesamte Saison aufholen.
Auch Thomas Steinbrück zeigte sich besonders heiß darauf. Wohl nicht umsonst ist er in kurzen Sportklamotten ins Boot gestiegen - bei nur elf Grad Lufttemperatur. Seine Maxime seit zwölf Jahren im Verein lautet: "Fit bleiben und dabei Spaß haben".
Noch länger dabei ist Herbert Helm. Mit 85 Jahren stellte er sich als "dienstältester Ruderer in Wurzen" vor. "Das Gebäude hier", meinte er mit einem Fingerzeig auf das noch von der Flut gezeichnete Vereinshaus, "haben wir, also auch noch andere im Verein, gebaut." Eigentlich könnte er noch mehr über die alten Zeiten plaudern, aber der neue und vor den Fluten gerettete Achter ist gerade zu Wasser gelassen worden. Mit dabei Holger Schäfer, auch schon 66 Jahre. "Da fängt das Leben an", signalisierte er mit einem sportiven Lächeln, dass aktiv sein keine Frage des Alters ist. Wie er auch damit kein Problem hätte, den Kommandos eines deutlich jüngeren Steuermanns zu gehorchen. Und in dieser Funktion meldete sich Robert Zech zu Wort: "Mannschaft stößt ab!"