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Ruderverein steht zur Kritik an Röglin
Vorsitzende Dögnitz: Bis heute sind Flutschäden an den beiden Bootshäusern in Wurzen und Schmölen nicht behoben
Wurzen. Wenn Simone Dögnitz und Jörg Röglin heute zur Sächsischen Aufbaubank (SAB) fahren, gibt es gewiss noch jede Menge Redebedarf. Der Termin nach Dresden mit der Vorsitzenden der Wurzener Rudervereinigung Schwarz-Gelb und dem Oberbürgermeister kam übrigens nicht auf Initiative der Stadtverwaltung zustande. Vielmehr kontaktierte die SAB den Landessportbund und der wiederum den Verein, "weil die Stadt Wurzen bislang die Hochwasserhilfen nicht abgerufen hat und im Wissen um das Bootshäuser-Projekt", so Dögnitz. Die Flut im Juni 2013 richtete an beiden Immobilien in Wurzen und Schmölen 627000 Euro Schaden an. Mit den Folgen müssen die Mitglieder, darunter viele Kinder und Jugendliche, bis zum heutigen Tage leben. Insofern zeigte sich Dögnitz über die Stellungsnahme Röglins zu ihrer jüngsten Kritik verärgert (die LVZ berichtete).
Der Behördenchef hatte auf den Vorwurf der Ruderer mit den Worten reagiert, dass das angedachte Vorhaben eines Ausbaus in Schmölen und des Rückbaus in Wurzen "Geduld und Beharrlichkeit" bräuchten. Doch eben jener Geduldsfaden ist bei den Sportlern und der Führungsriege längst gerissen. Schließlich, so Dögnitz, seien in über anderthalb Jahren zwar viele Worte gewechselt, aber keine Taten erfolgt. Und diese klagen die Ruderer nun ein. Hierbei erinnern sie das Stadtoberhaupt an seine Versprechen zur außerordentlichen Mitgliederversammlung am 17. November 2012. Damals informierte er über die Pläne des Stadthauses. Im Vorfeld standen zwei Varianten zur Auswahl: der Neubau in Wurzen inklusive Verkauf des Schmölener Objektes - Gesamtkosten drei Millionen Euro, oder für 1,55 Millionen die Rekonstruktion des Hauses in Schmölen und der Rückbau in Wurzen. Da Option eins den kommunalen Finanzgürtel gesprengt hätte, empfahl Röglin Nummer zwei und fand die volle Zustimmung in den Vereinsreihen.
Von da an begann aus Sicht Dögnitz' das unsäglich Hickhack - "diese oder jene Fördergelder gebe es nicht, diese oder jene Fördertöpfe wolle die Stadt anzapfen." Und dann noch die Flut im Juni 2013. "Kein Wunder, wenn heute Zweifel an der Glaubwürdigkeit überwiegen." Zumal, merkt die Vorstandschefin an, Röglin in seiner gestrigen Stellungnahme verkündet, dass in den Stadthaushalt eine Million Euro eingestellt wären und 600000 dieses Jahr fließen sollen. In der ersten Haushaltslesung am 5. März sprach der Oberbürgermeister gar nur von 500 000 Euro. "Hierbei handelt es sich zu 100 Prozent um Fluthilfen, die dringend zur Regulierung der per Gutachten festgestellten Schäden benötigt werden. Das ist also kein Eigenkapital der Stadt. Und die 400000 Euro für 2015 sind nicht einmal mit Fördergeldern hinterlegt."
Zur Aufklärung jedenfalls, sagt Dögnitz weiter, trug Röglins Antwort und sein Rechenbeispiel in keiner Weise bei. "Nicht die Ruderer haben versprochen, das etwas passiert, sondern Herr Röglin." Und daher sehe der Verein die Stadt als Eigentümer beider Bootshäuser in der Pflicht, "wenngleich das Schmölener Objekt aufgrund der Geschichte des Rudersports auf Bennewitzer Flur steht".
Aus der Leipziger Volkszeitung / Muldentalzeitung vom 21. März 2014