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Stippvisite der Hygiene

Linie Rowers
Rudern Rudern
Linie Rowers

Vorstand des Rudervereins bittet das Gesundheitsamt zum Kontrollgang ins Bootshaus Wurzen


Die Bootslagerhalle: Hier leckt das Dach, da Teile der Holzkonstruktion verfault sind. Wurzen. Harald Dögnitz öffnet die Eingangstür des Bootshauses in der Damaschkestraße nur einen Spalt, schon schlägt den Besuchern ein modriger Geruch entgegen. Drin ist es kalt und klamm, an den Wänden zeugen blätternde Farbe und graue Flecken vom vergangenen Hochwasser im Juni 2013. Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes, Sachgebiet Hygiene, geht Dögnitz von Raum zu Raum, erläutert die Lage vor Ort. Gitte Lettau protokolliert, was sie in der Umkleide sieht oder in der Dusche.
Den Termin mit der Kreisbehörde am Mittwochvormittag regte die Vereinsspitze der Wurzener Rudervereinigung Schwarz-Gelb zur Vorstandssitzung in der Vorwoche an. Der Anlass hierfür liege auf der Hand, wie Dögnitz sagt. "Wir als Verein müssen und wollen uns absichern, falls eines der Kinder aufgrund der Zustände erkrankt." Schließlich sei das Bootshaus Wurzen, die Trainingsstätte von etwa zwanzig Mädchen und Jungen. Doch Übungsstunden in der Damaschkestraße zu absolvieren, scheint angesichts der desolaten Lage schier unmöglich - und zwar seit Monaten. "Die Ergometer sind mittlerweile im Bootshaus Schmölen untergebracht", schildert Vorstandsmitglied Dögnitz die Bemühungen der knapp 90 Mitglieder starken Sportgemeinschaft, um die Situation für den Nachwuchs zu lindern. An warme Räume sei gar nicht erst zu denken, fügt Dögnitz an, und zeigt auf einen kleinen Kachelofen in der Küche als einzige Heizquelle. Das Dach des Backsteinbaus leckt, die Duschen haben bessere Tage gesehen. "Eigentlich können wir in diesem Objekt lediglich noch die Boote rausholen und nach dem Rudern wieder reinbringen - sonst nichts." Kurz darauf fährt Dögnitz mit Lettau nach Schmölen, da es dort ebenfalls gravierende Mängel gibt. An beiden Immobilien, die Eigentum der Stadt Wurzen sind, richtete das Muldehochwasser im Juni 2013 einen Schaden in Höhe von 627000 Euro an. Eben deshalb drängt der Vorstand auf das von der Stadt Wurzen geplante Bootshäuser-Projekt, welches den Rückbau in der Damaschkestraße vorsieht und den Ausbau in Schmölen (die LVZ berichtete). Getan hat sich bisher nicht viel, obwohl das Vorhaben erstmals im September 2012 öffentlich wurde. Daher kritisierte die Vereinsspitze jüngst zur Mitgliederversammlung am 15. März die Kommunalverwaltung und erinnert Oberbürgermeister Jörg Röglin (parteilos) an seine Zusagen. Denn, so der dringende Appell von Dögnitz, wenn nicht bald etwas geschieht, sei der Rudersport gefährdet und ein Aushängeschild der Wurzener Vereinslandschaft gehe verloren.
Das Ergebnis der Stippvisite mit dem Gesundheitsamt jedenfalls erhält nicht nur der Vorstand zugestellt, sondern zugleich der Fachbereich Liegenschaften im Stadthaus.



Aus der Leipziger Volkszeitung / Muldentalzeitung vom 28. März 2014