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Das Muldehochwasser 2002
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Bisher 1200 Arbeitsstunden beim Aufbau geleistet
Wurzen. Über
1200 Stunden leisteten die Sportler, Angehörige und Helfer der Wurzener
Rudervereinigung bislang bei den Aufräumarbeiten der letzten Tage.
Die Gemeinschaft beklagt nach dem Mulde-Hochwasser, dass die beiden Bootshäuser
in Mitleidenschaft zog und einen Trainingsgeräte mit sich riss, einen
Schaden von 100.000 Euro.
Wurzen. Die Liste ist lang, die Oberbürgermeister Jürgen
Schmidt nunmehr in den Händen hält. Den ersten Schadensbericht
ließ er sich gestern von Sportamtschef Matthias Sperling geben. Denn
das Hochwasser der Mulde vernichtete nicht allein nur private Gebäude,
die Flutwelle wälzte sich genauso über kommunalen Grundstücken.
Besonders betroffen: das Wurzener Freibad "Dreibrücken" vor
den Toren der Stadt. Neben dem städtischen Schmuckstück in Ufernähe,
erzählt Sperling, seien darüber hinaus die beiden Bootshäuser
der Stadt in Dehnitz und Schmölen schwer in Mitleidenschaft gezogen
worden.
Heute erinnert kaum noch etwas an die Schlammlawine, die Dreibrücken
bedeckte, da die Kameraden der Feuerwehren Wurzen und Falkenhain sowie Ruderer
und Volleyballer in den letzten Tagen tüchtig zupackten. Unter der
Schwemmgut-Schicht allerdings, schätzt Sperling, schlummert - grob
überschlagen und fürs Auge kaum zu sehen - ein Schaden von gut
350.000 Euro für die Stadtkasse. Erst der verregnete Sommer und Besucherschwund,
dann die Flut: Sperling übt trotz alledem verhaltenen Optimismus. Zwar
seien die Dosierpumpen für Infektionsmaterial, Steuerungseinheiten
und die zentrale Computeranlage ein Opfer des Hochwassers geworden, indes
bremste der Freibad-Damm die Strömungskraft der Mulde. "Das Wasser
schwappte eher aus der Damaschkestraße herüber. Tja und was die
Elektronik angeht, in diesem Fall rechnen wir mit der Kostendeckung über
die Versicherung. Viel schlimmer dagegen wiegt, dass die neu eingeweihte
Beach-Anlage mit unter ging und womöglich sogar der Spielfeld-Sand
entsorgt werden muss. Auf 7800 Euro kalkuliert Amtsleiter Sperling der Verlust
für die Volleyballerriege.
Ein tiefes Loch in die Vereinskasse der Rudervereinigung werden zudem die
zwei Bootshäuser schlagen. Die Gemeinschaft betreibt beide Gebäude
in Pacht und berechnet den Sanierungsaufwand auf ungefähr 80.000 Euro.
"Das Problem für die Ruderer ist übrigens der Versicherungsschutz",
schildert Sperling die Nöte. Sportvereine seien über den Landessportbund
und der nun wiederum über den Gerling-Konzern versichert. Elementarschäden
gehörten nicht zur Police.
Nächste Woche, kündigt der Sportamtschef an, würden Experten
des Hochbauamtes der Stadt zunächst einmal die Häuser begutachten.
"Deshalb sind die Schadenssummen vorerst ohne Gewähr." Im
Freibad Dreibrücken wirbeln mittlerweile schon die Firmen. Schließlich,
gibt sich Sperling hoffnungsfroh, warte im Folgejahr erneut ein Badesaison,
und bis dahin soll die moderne Anlage wie früher Gäste anlocken.