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Das Muldehochwasser 2002

Linie Rowers
Rudern Rudern
Linie Rowers

Dank Helfern wird schon wieder trainiert


Wurzen. Ein Bootshaus liegt nun mal direkt am Wasser, so auch die Bootshäuser der Wurzener Rudervereinigung "Schwarz-Gelb". Deshalb hat das Hochwasser hier auch ganze Arbeit geleistet. An den gepachteten Gebäuden entstand ein Schaden von 100 000 Euro, am Inventar noch einmal 230 000 Euro.
Fenster wurden eingedrückt, Hallentore ausgehoben. Zwanzig Ruderboote erlitten Totalschaden. Nur zehn sind reparaturfähig, aber danach auch nur noch für Trainingszwecke zu gebrauchen. Das Motorboot wurde vom Bootssteg gerissen und seit dem nicht wieder gesichtet. Sämtliche Schwimmpodeste sind aus der Verankerung gerissen, deshalb können wahrscheinlich auf längere Zeit keine Boote mehr zu Wasser gelassen werden. Die Zufahrt zu den Bootshäusern und die Fundamente der Gebäude einschließlich des Zielturmes wurden metertief frei gespült. Auf der Schadensliste stehen auch zwei Heckmotoren, Möbel, Büromaschinen und -material, Elektrowerkzeuge, Regatta-Lautsprecher, zwei Ruder-Ergometer, elektronische Geräte und Videotechnik.
Auch das Ruderbecken für die Anfänger ist arg in Mitleidenschaft gezogen. An einer Seite wurde es einen halben Meter herausgehoben. "Ob wir das wieder hinkriegen?" - Vereinsmitglied Harald Dögnitz weiß es noch nicht zu sagen. "Da werden wohl Spezialisten ran müssen."
Wehmütig erinnert sich Ruderfreund Claus Billnitz daran, als das Becken angeschafft wurde. Fast alles wurde von den Vereinsmitgliedern mit eigenen Händen geschaffen. Lange hatte der Verein zu DDR-Zeiten um das Ruderbecken gekämpft. Nun weiß keiner, wie der Untergrund des Beckens aussieht und ob es erhalten werden kann. Die Anlage diente vor allem dem Wintertraining.
Bereits zwei Tage nach dem Hochwasser hatten Vereinsmitglieder mit den Sicherungsarbeiten begonnen. Beim Aufräumen halfen Verwandte und Freunde der Sportler, aber auch wildfremde Menschen packten mit zu. Durch die Organisation des Trainers Rolf Pabst verlief alles zügig. "Jetzt sind viele Schäden kaum noch sichtbar", berichtet der stellvertretende Vereinsvorsitzende Werner Hubrig stolz. Die Stadt Wurzen habe dem Verein bereits Hilfe bei der Winterfestmachung zugesichert.
Auch auf Spenden können die Wurzener Ruderer zählen. Die Mitglieder selbst steuerten 2500 Euro bei. Der Leipziger Ruderklub "Wiking" half mit Schwimmkörpern, die Stadt Wurzen stellte für ein neues Schwimmpodest Bauholz zur Verfügung.
Die Unterstützung vieler machte es möglich, dass das Training schneller als erwartet nach fünf Wochen wieder aufgenommen werden konnte.
Und die Spenden reißen nicht ab: Erst am Wochenende schenkte eine Firma aus Oberlungwitz den Ruderern eine Ladung Fenster und eine Tür. Zur Benefizveranstaltung in Grimma konnte sich Werner Hubrig außerdem über eine Spende der Münchner Raiffeisenbank freuen. Das Kreditinstitut übergab den Rudersportlern 10 000 Euro.